Das 4. Adventswochenende ist seit über 20 Jahren in der Marktgemeinde Küps bekannt für das traditionelle Adventskonzert des symphonischen Blasorchesters Küps in der St.-Marien-Kirche in Johannisthal. Das Konzert stimmt auf die anstehenden Weihnachtsfeiertage mit klassischen und besinnlichen Melodien ein. Nachdem vor zwei Jahren dieses Konzert zum ersten Mal in Lichtenfels ein zweites Mal aufgeführt wurde, war 2018 wieder ein Doppelkonzert in der Kirche Hl. Familie in Lichtenfels möglich. An beiden Konzerten wurde das Orchester unter der Leitung von Dirigent Wolfgang Riedel mit stehenden Ovationen für ihre Bemühungen, die Weihnachtszeit festlich mit Musik einzuläuten, bedankt.
Nach dem Ende des Kirchengeläuts eröffnete die Fanfare „On this day earth shall ring” die Konzerte. Trompetenfanfaren gepaart mit gewaltigen Röhrenglockenklängen gaben keinen Zweifel daran, dass die festliche Zeit der Weihnachtsfeiertage nun kurz bevor stand. Das Orchester wurde herzlich vom Pfarrer der Lichtenfelser Kirche Herrn Thottankara und Diakon Dr. Georg Zenk in Johannisthal begrüßt.
Mit „Magnolia“ brachte das Orchester eine Auftragskomposition zu Gehör, die eigentlich dem Luftwaffenmusik 3 Münster gewidmet ist. Sie haben die Magnolie als Symbol und Wappen in ihrer Einheit. Dem dortigen Dirigent Timo Oliver Chadik des Luftwaffenmusikkorps wurde mit seiner Einheit dieses Werk gewidmet. Es symbolisierte für die Küpser Musiker auch die Verbundenheit zu all den Menschen, die auch während der Feiertage ihren Dienst für Deutschland in der Heimat oder im Ausland absolvieren.
Das Gebet und die anschließende Jubelfeier im Werk „Prayer and Jubilation“ brachte im ersten Teil die Ruhe und Besinnlichkeit eines stillen Gebets wieder, schwenkte dann aber in einem Festakt ähnelnden zweiten Teil um. Warme Klänge der Holzbläser wurden durch strahlende Blechbläserpassagen abgelöst. Der Kontrast zeigte sich besonders reizvoll und kam in beiden Kirchen durch die große Akustik besonders gut an.
Leiter der Musikschule Küps Holger Pohl berichtete in zwei selbst entworfenen Weihnachtsgeschichten über die Weihnachtszeit von heute und scheute sich auch nicht, der heutigen Gesellschaft den Spiegel der Unersättlichkeit, Kommers und Eitelkeit vorzuhalten. Seine Worte hallten bei vielen Konzertbesuchern noch lange nach und wurden durch besinnliche Stücke wie „Rushmore“ oder der großen „Weihnachtsouvertüre“ noch unterstützt.
Premiere konnte beim Adventskonzert 2018 das neu gegründete Brass-Ensemble „Brassd scho“ feiern. Die sechs Vollblutmusiker und erfahrenen Stützen des Orchesters formierten sich spontan bereits vor mehreren Jahren und stellten einen reizvollen Kontrast und feinfühligen Klang zum großen Orchester mit den beiden Werken „Tochter Zion“ und „Es wird scho glei dumpa“ dar. Man darf bereits auf weitere Auftritte des Ensembles gespannt sein.
Der eigentliche musikalische Höhepunkt des Orchesters stellten die beiden großartigen Arrangements von „Dona Nobis Pacem“ und dem „St. Stephan Choral“ dar. Letzteres Werk von Otto M. Schwarz erzählt in einer symphonischen Dichtung über einen Tag im berühmten St. Stefans-Dom in Wien. Vom vorsichtigen Aufsperren des Domportals am frühen Morgen über die großartigen Konzerte und Gottesdienste im Verlauf des Tages bishin zum Verklingen des Tages in den späteren Abendstunden konnten die Zuhörer des Konzerts einen Tag in diesem großen Gotteshaus verfolgen, sie waren bei Freud und Leid eines Kirchentags musikalisch mit dabei. Die vollen Klänge brachten den Zuhörern eine wohlige Gänsehaut.
Das Finale des diesjährigen Konzerts bildeten zwei modernere Werke „Christmas Pipes“, das irische Folklore in die Kirchen brachte und „Santa´s Journey“. Dieses Arrangement beschreibt in humorvoller Art und Weise die Reise des Weihnachtsmannes mit seinem Rentierschlitten durch die Nacht – immer in Eile, auch alle Kinder der Welt rechtzeitig mit den Geschenken zu erreichen. Pannen natürlich inklusive. Nach den festlichen und oftmals auch nachdenklich stimmenden Werken 2018, ließen gerade diese letzten beiden Stücke des Orchesters keinen Zweifel offen: Weihnachten ist das Fest der Freude.
Bürgermeister Bernd Rebhan bedankte sich in Johannisthal recht herzlich für diese besinnliche Stunde, die den Heiligen Abend vielen erst so richtig nahe bringen konnte – arbeiteten doch viele in der heutigen Zeit bis zur letzten Minute vor der Bescherung. Er dankte dem Dirigenten Wolfgang Riedel für das wunderschöne Konzert, Familie Pohl für die Vorbereitungen, dem Förderverein mit Michael Scheler für die Unterstützung und dem Antrieb der Küpser Musikbewegung.
Traditionell endete auch dieses Adventskonzert mit dem Klassiker „Stille Nacht“. Die vollbesetzte Kirche in Johannisthal bedankte sich mit langen Standing Ovations, wie schon am Tag zuvor die Lichtenfelser Konzertbesucher.
Die beiden Küpser Orchester haben nach ihren insgesamt drei Konzerten in der Adventszeit in Schmölz, Lichtenfels und Johannisthal eine Ruhepause wohl verdient. Vier Auszeichnungen gingen alleine in diesem Jahr nach Küps und die Weichen sind für 2019 bereits gestellt. Pünktlich nach den Faschingstotalitäten warten beide Orchester unter dem Motto „Kino, Kino!“ am 9. und 10. März mit ihrem Jahreskonzert auf. Karten sollte man sich zu diesem musikalischen Ereignis bereits jetzt sichern.