Erfolgreich mit zwei Orchestern
Küps. Riesengroß war der Jubel der beiden Küpser Orchester, als am vergangenen Sonntag in Kirchehrenbach die Wertungsspielergebisse bekannt gegeben wurden.
Das Symphonische Blasorchester Küps hatte sich am Sonntagmorgen mit seinem Nachwuchsorchester, dem Schüler- und Jugendorchester auf den Weg gemacht, um sich mit anderen Orchestern des Nordbayerischen Musikbundes zu messen.

Für das Schüler- und Jugendorchester war es mit seiner Dirigentin Anna Ringlstetter das erste Wertungsspiel. Die junge, motivierte Truppe hatte sich zwei neue Stücke ausgesucht und startete mit „A Klezmer Karnival“ von Philip Sparke und „Classical Canon“ von Andre Waignein in der Unterstufe, eine beliebte Schwierigkeitsstufe für Nachwuchsorchester. Die etwa 25 jungen Musiker mit einem Altersdurchschnitt von 16 Jahren hatten sich in den vergangenen Monaten sehr intensiv mit den beiden Werken beschäftigt und mit ihrer Dirigentin ihren ersten Auftritt bei einem Wertungsspiel bis ins kleinste Detail geprobt. Die kleine Turnhalle der Mittelschule in Kirchehrenbach war bis auf den letzten Platz gefüllt, wollten doch die Musiker aus dem symphonischen Blasorchester ihren „Jungen“ die Daumen drücken. Natürlich war man auch neugierig wie sich der Nachwuchs schlagen werde. Und die Zuhörer wurden nicht enttäuscht. Gleich mit den ersten Takten schaffte es das Orchester, mit einem reifen Klang und einer präzisen Spielweise das Publikum zu fesseln. Von Aufregung war nichts zu spüren. Sicher führte die junge Dirigentin ihrer Musiker durch alle Schwierigkeiten in den beiden Stücken und man war sich schon beim Ausklang des zweiten Stückes sicher, dass man sich vor der Bekanntgabe nicht fürchten müsse.

Wenig später waren nun die Musiker des Symphonischen Blasorchesters gefordert. Das Orchester trat mit seinem Dirigenten Wolfgang Riedel mit den Werken „Saga Candida“ von Bert Appermont und „Bonaparte“ von Otto M. Schwarz in der Höchststufe an. Die 52 Musiker hatten das Werk „Saga Candida“ komplett neu einstudiert und man war gespannt, wie es sich das erste Mal unter Gefechtsbedingungen präsentieren werde. Bert Appermont komponierte diese Musik für sein erstes Freiluftmusical „Die Saat des Satans“, das im Jahr 2002 in Belgien Premiere feierte. Dieses großartige Stück hat den Hexenwahn um das Jahr 1600 als zentrales Thema. Aus diesem Musical machte der Komponist eine Suite aus 7 Sätzen für symphonische Blasorchester. Mit dem zweiten Werk – „Bonaparte“ – hatte das Orchester bereits zweimal gute Erfahrungen gemacht. Das programmatische Werk hat Napoleon Bonaparte als Thema und beschreibt große Schlachten und Siege, aber auch dunklere Kapitel im Leben des französischen Herrschers, wie die Verbannung auf Elba und die verhängnisvolle Schlacht von Waterloo, ebenso wie den Privatmenschen Napoleon. Beide Stücke waren technisch sehr anspruchsvoll und verlangtem dem gesamten Orchester alles ab. Das Publikum in der großen Turnhalle zollte dem Orchester nach seinem über 30minütigem Auftritt durch großen Applaus seinen Respekt. Das Urteil war mit Spannung zu erwarten.
Aufgrund des schlechten Wetters musste leider der Festzug abgesagt werden, sodass sich alle Musiker im 3000-Mann-Zelt zum Gemeinschaftschor versammelten. Am späten Nachmittag war es dann endlich soweit – es ging zur Wertungsspielbekanntgabe. Das Schüler- und Jugendorchester konnte sich in der Unterstufe über einen „ausgezeichneten Erfolg“ mit 93 Punkten freuen und das Symphonische Blasorchester erreichte in der Höchststufe mit 89 Punkten einen „sehr guten Erfolg“. So konnten beide Orchester noch im Zelt feiern, bevor man sich am Abend wieder auf den Rückweg nach Küps machte.
Jasmin Pohl